Durch die Auswahl von Farbe und Form der Befiederung drückt sich nicht nur die Individualität des Bogenschützen aus, Federformen erfüllen eine wichtige Funktion und stellen für mich eine faszinierende Komponente im Pfeilbau dar. Optisch hat mich schon immer die Federform Indian Style angesprochen. Es gibt diese Federform in verschiedenen Größen, je nachdem ob mit der Befiederung mehr Wert auf die Stabilisierung und Fehlerverzeihlichkeit oder die Geschwindigkeit des Pfeils gelegt wird. Aber was, wenn ich alles in einer Federform und -größe vereinen will? Gibt es eine Möglichkeit, eine Federform zu realisieren, die den Pfeilflug schnell stabilisiert und dabei so wenig wie möglich an Geschwindigkeit einbüßt und zugleich die Form der Indian Style spiegelt?

Indian Style als Double Cut: Doppelt schön und doppelt schnell?

Um eine Federform kleiner zu machen und dabei nicht an Stabilität zu verlieren, braucht es einen zweiten Cut. Der Double Cut wurde schon von anderen Bogenschützen zur Optimierung und Verschönerung der Federform verwendet. Was sprach also dagegen, die Federform Indian Style doppelt zu verwenden? Dann wäre sie doch auch gleich doppelt so schön und doppelt so schnell – so hoffte ich.

So langsam nahm meine Idee „Formen an“, aber ich tüftelte noch an den Größenverhältnissen. Mein Ziel war es, die Feder in nur einer Länge herzustellen. Basierend auf der Annahme, dass eine große Feder den Pfeil zwar schnell stabilisiert, jedoch der Geschwindigkeitsverlust entsprechend groß ist und umgekehrt eine kleine Federfläche dazu führt, den Pfeilflug bei hoher Geschwindigkeit nicht mehr gut genug zu stabilisieren, ergab sich also folgende Frage: Wie groß muss die Federfläche sein, um die geforderten Parameter optimal zu vereinen? Mitten in meiner Findungsphase veröffentlicht Daniel Goll, Inhaber vom Bogensportfachgeschäft Scheibenpanik diesen erstklassig evaluierten Testbericht über den „Einfluss der Befiederung auf die Pfeilgeschwindigkeit“ und ermöglicht mir, eine Berechnungsgrundlagen für meine Annahme.

Mit Geduld und Schere

Ich fertigte Zeichnungen an und die erste Federform wurde nach meinen Entwürfen mit der Schere zurechtgeschnitten. Diese Vorlage war ausreichend, um den Bau einer Shark Cutter Federstanze bei Alexander Gareis in Auftrag zu geben. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen und wir gingen hochmotiviert in die Testphase der „Prototypen“. Vielen Dank an dieser Stelle an die hilfreichen Anmerkungen aus meinem Schützenverbund, die zur Modifizierung dieser ersten Federform beigetragen haben. Eine weitere Federstanze wurde gebaut und diese liefert nun perfekte Ergebnisse.

 

Bereit zum Abflug

Es ist eine Double Indian Style entstanden mit dem Namen Rapidflight (schneller Flug), die die Anforderungen an die Flugeigenschaften in Sachen Fehlerverzeihlichkeit und Geschwindigkeit meiner Meinung nach optimal vereint.

Probiert es selbst aus – die Rapidflight Naturfeder in 3,5 Zoll Länge ist im Bow-Shop Bow-Targets Naturfedern – Bow-Shop erhältlich.